Dein Auge beherrscht die Fähigkeit vieles zu erkennen, sowohl in der Nähe als auch auf große Entfernungen. Teilweise erscheint es dir sogar so, als ob es unendlich wäre. Dadurch hast du die Möglichkeit, die Welt in all ihrer Schönheit zu bewundern. Du hast das Gefühl, dein Auge kann alles sehen, nur sich selbst kann es nicht sehen.
Dein Schwert macht dich stolz und verleiht dir Selbstsicherheit. Es scheint mächtig zu sein. Es kann alles schneiden, du findest kaum etwas, was seiner großen Macht trotzen kann. Es gibt aber etwas, was dein Schwert sicher nicht machen kann: sich selbst schneiden.
Deine Güte scheint eine unnütze Sache zu sein. Sie hat weder die Fähigkeit deines Auges, noch die Kraft deines Schwertes. Sie ist völlig unscheinbar. Was sie kann, ist zuerst kaum erkennbar. Doch deine Güte ist – anders als dein Auge – tatsächlich unendlich und dazu weit mächtiger als dein Schwert.
Deine Güte kann Nahrung für die anderen und gleichzeitig für dich selbst sein. Benutze sie jeden Tag mit Selbstverständlichkeit, wie du dein Auge verwendest. Setze sie mit Entschlossenheit und Kraft ein, wie du dein Schwert gebrauchst.
Öffne dich ihrer Lehre gegenüber, und lerne die Freude der Selbstlosigkeit.
Niemand kann den anderen etwas antun, ohne sich selbst etwas anzutun.
Deine Güte lehrt dich die Freude des Gebens, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten – wenn du es zulässt. Wenn du Böses tust, tust du dir Böses an, wenn du Gutes tust, wirst du dir selbst auch Gutes antun.
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