Mittwoch, 8. Oktober 2014

Die Alltags-Kata

Unser ganzes Leben ist wie eine lange Kata. Bekannte Bewegungsmuster und vertraute Gewohnheiten wiederholen wir bis ins Unendliche. Je mehr wir üben, desto besser werden wir in unserem Tun. Die Wiederholungsrate macht uns zu Meistern in unseren Tätigkeiten, sodass vieles ohne nachzudenken einfach „fließt“.

Auch in unseren schlechten Gewohnheiten werden wir immer besser. Wie bei einer Kata sollten wir uns zwischendurch überprüfen und in Frage stellen, neue Bewegungen ausprobieren oder Feinheiten einbauen, die unsere Kata immer besser werden lassen. Üben wir ausschließlich eine unreife oder sogar falsche Bewegung, werden wir Meister darin.
Wir sollten die Kraft von großen Wiederholungen nicht unterschätzen.

2 Kommentare:

  1. Lieber Fiore,

    Ich stimme Dir zu !!! …denn auch ich glaube nicht , dass uns die pure Wiederholungsrate zu echten Meistern macht… sie macht uns bestenfalls zu Routiniers !

    Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir erst dann echte Meister sind, wenn wir das Gefühl der Alltäglichkeit gar nicht mehr aufkommen lassen, sondern die Fähigkeit entwickelt haben, mit jeder „Wiederholung“ die Einzigartigkeit der Kata in ihrer Vielseitigkeit nicht nur verstehen, sondern vor allem empfinden und spüren zu können.
    Somit gibt es für echte Meister auch “Die Alltagskata“ nicht mehr.....!

    …und auf dem langen, aber interessanten Weg dorthin müssen wir bei unseren Wiederholungen sehr achtsam und selbstkritisch Stück für Stück unsere Bewegungsabläufe perfektionieren….

    Sehr schöner blog....und ein sehr tolles aussagekräftiges Foto !!!!



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  2. Ich bin hier nicht ganz Deiner Meinung Susanne: Der wahre Meister entwickelt gerade in der bewußt gelebten Alltäglichkeit seine Einzigartigkeit im Augenblick. Das Nichtzulassen der Alltäglichkeit stellt sich mir als Flucht vor der Notwendigkeit dar. Es scheint viel verbreiteter zu sein sich immer andere und ständig neue Impulse holen zu müssen, um den Weg schneller gehen oder vermeintliche Abkürzungen entdecken zu können. Ich jedoch glaube, dass der Tropfen den Stein perfekt höhlen wird, .... nach sehr, sehr langer Zeit. Somit werden Wiederholung, Routine, Alltag zum eigenen Selbst. Und nur das eigene Selbst, mit seinen guten und auch schlechten Seiten, den Fehlern und Schwächen , werden wir irgendwann verbessern können. Im Gefühl der Einzigartigkeit hingegen, das sich ebenfalls erst einstellen wird, wenn man seine guten und schlechten Seiten, die Stärken und Schwächen erkennt und annimmt, gibt es keine Verbesserungsmöglichkeit mehr.
    Ich also begreife den Alltag, das Wiederholen, die Routine als Chance. ..... Als Chance irgendwann einmal die Ebene des Meisters berechtigt zu erreichen. Gleichsam bin ich mir darüber bewußt, dass es dorthin keine Abkürzungen geben wird und ich dorthin vielleicht niemals kommen werde. Dokan !

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