Wenn ich eine Aufgabe erledigen soll, oder die Möglichkeit habe etwas zu unternehmen, aber gerade keine Lust dazu habe, besteht die Gefahr, dass ich mein Vorhaben verschiebe oder sogar streiche. Ist mir die Unternehmung wichtig, habe ich eine Methode, um mich dazu zu zwingen: Ich sage mir "Wie wirst du morgen (oder in zehn Jahren) über deine faule Entscheidung urteilen?" Diese Art von Herausforderung, dieser Hinweis auf Verpasstes, was sich nicht wiederholen lässt, ist Motivation genug, um im "Jetzt" meine Faulheit zu überwinden. Leider ist es immer wieder so, dass spontane Entscheidungen nötig sind, ohne natürlich das Überlegte zu vernachlässigen. Es soll immer abgewogen werden, welche die bessere Lösung ist: Die spontane oder die durchdachte Entscheidung.
Und schon wieder entscheidet das "Jetzt" – Beispiel: Das nächste mal, wenn du Sonntagnachmittag faul auf dem Sofa sitzt und plötzlich das Telefon klingt, und jemand spontan ein Eis essen gehen will (oder bedingt durch die Jahreszahl, eine heiße Schokolade trinken), dann sag' einfach JA! – lebe im "Jetzt".
Sonntag, 6. Oktober 2013
Freitag, 4. Oktober 2013
Es gibt keine Zufälle, sondern nur Ursachen!
Ich bin der überzeugten Meinung, dass es keine Zufälle gibt.
Es kann passieren, dass man irgendwann "zufällig" eine Person trifft, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Ausgerechnet am selben Tag und um die selbe Uhrzeit, befindet sich diese Person auch "zufällig" an dem Ort, wo beide Personen sonst nie sind, sodass das Treffen sich einfach "zufällig" ergibt. Diese Situation habe ich zum Beispiel vor langer Zeit, auf dem Mailänder Dorm, erlebt: Dort habe ich eine alte Bekannte aus Göppingen getroffen.
Sind das dann tatsächlich lauter Zufälle, oder eine Reihe von Entscheidungen, die uns zusammen geführt hat?
"Es ist ein Zufall, dass du mich noch erreicht hast, ich wollte gerade gehen!"
"Mein kleiner Sohn hat mich zufällig erwischt, während ich heimlich das Nutella-Glas in der Küche leerte" ...
Es gibt die unterschiedlichsten Situationen, in denen wir von Zufälle reden. Ich denke, dass es konstruktiver ist, sich darüber Gedanken zu machen, warum sich eine bestimmte Situation ergibt, und künftig, durch die gewonnenen Erkenntnisse, neue Situationen besser beherrschen.
Es kann passieren, dass man irgendwann "zufällig" eine Person trifft, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Ausgerechnet am selben Tag und um die selbe Uhrzeit, befindet sich diese Person auch "zufällig" an dem Ort, wo beide Personen sonst nie sind, sodass das Treffen sich einfach "zufällig" ergibt. Diese Situation habe ich zum Beispiel vor langer Zeit, auf dem Mailänder Dorm, erlebt: Dort habe ich eine alte Bekannte aus Göppingen getroffen.
Sind das dann tatsächlich lauter Zufälle, oder eine Reihe von Entscheidungen, die uns zusammen geführt hat?
"Es ist ein Zufall, dass du mich noch erreicht hast, ich wollte gerade gehen!"
"Mein kleiner Sohn hat mich zufällig erwischt, während ich heimlich das Nutella-Glas in der Küche leerte" ...
Es gibt die unterschiedlichsten Situationen, in denen wir von Zufälle reden. Ich denke, dass es konstruktiver ist, sich darüber Gedanken zu machen, warum sich eine bestimmte Situation ergibt, und künftig, durch die gewonnenen Erkenntnisse, neue Situationen besser beherrschen.
Dienstag, 1. Oktober 2013
Eine tiefere Lehre der Kata
Für viele Karateka ist es klar, wie wichtig und unentbehrlich die Kata sind. Ohne sie wäre eine Kampfkunst einfach unvollständig! Sie beinhalten Aspekte, welche nicht im Vordergrund stehen und uns doch bedeutend formen, nicht nur als Karateka, sondern auch als Mensch. Heute möchte ich euch von Einem erzählen.
Eine Kata wird gelernt, vertieft, bis in die kleinsten Details perfektioniert. Manches wird im laufe der Zeit doch in Frage gestellt und teilweise geändert oder angepasst. Und dies geschieht immer und immer wieder. Irgendwann bekommt man den Eindruck, dass man die Kata endlich verstanden hat, und zwar spätestens dann, wenn man dessen Techniken nicht mehr ausführt, sondern mit dem gesamten Wesen fühlt und dazu das Bunkai in mehreren Varianten beherrscht! Was soll aber das ganze sein, oder was verursacht es überhaupt?
Wir üben uns in Geduld und Ausdauer, lernen das Warten. Wir verstehen, dass wirklich gute Dinge – welche auf Dauer Qualität haben – nur langsam wachsen können. Die Zeit relativiert sich, weil das Erleben der gewonnenen Erkenntnisse wichtiger geworden ist, als irgendwelche Ziele die man sich gesetzt hatte. Das Ankommen wird auf diesem Weg völlig unwichtig, vielleicht wollen wir inzwischen auch nicht mehr irgendwo ankommen.
Das Ganze ist so eine tiefe Lehre, dass wir sie nicht wahrnehmen, weil sie an unserem Bewusstsein vorbeigeht. Ja, sie geht direkt ins Unterbewusstsein über und verändert uns als Menschen, ohne dass wir es aktiv mitbekommen ...
Eine Kata wird gelernt, vertieft, bis in die kleinsten Details perfektioniert. Manches wird im laufe der Zeit doch in Frage gestellt und teilweise geändert oder angepasst. Und dies geschieht immer und immer wieder. Irgendwann bekommt man den Eindruck, dass man die Kata endlich verstanden hat, und zwar spätestens dann, wenn man dessen Techniken nicht mehr ausführt, sondern mit dem gesamten Wesen fühlt und dazu das Bunkai in mehreren Varianten beherrscht! Was soll aber das ganze sein, oder was verursacht es überhaupt?
Wir üben uns in Geduld und Ausdauer, lernen das Warten. Wir verstehen, dass wirklich gute Dinge – welche auf Dauer Qualität haben – nur langsam wachsen können. Die Zeit relativiert sich, weil das Erleben der gewonnenen Erkenntnisse wichtiger geworden ist, als irgendwelche Ziele die man sich gesetzt hatte. Das Ankommen wird auf diesem Weg völlig unwichtig, vielleicht wollen wir inzwischen auch nicht mehr irgendwo ankommen.
Das Ganze ist so eine tiefe Lehre, dass wir sie nicht wahrnehmen, weil sie an unserem Bewusstsein vorbeigeht. Ja, sie geht direkt ins Unterbewusstsein über und verändert uns als Menschen, ohne dass wir es aktiv mitbekommen ...
Sonntag, 29. September 2013
Jetzt – vom Alltag in den Moment und zurück #5
Es ist ein gutes Gefühl, mal abzuschalten, die Pflichten und sonstigen Belastungen auszublenden und sich – für eine gewisse Zeit – nur mit etwas Angenehmen zu beschäftigen. Dafür gehen viele von uns in den Urlaub oder sie suchen sich ein Hobby. Es gibt viele Möglichkeiten aufzutanken, wenn die eigene Batterie langsam nachlässt.
In unserer Karate-Schule haben wir ein Symbol dafür, welches uns aktiv unterstützt, uns von Einigem für kurze Zeit zu distanzieren: Die Brücke!
Um in den Trainingsraum zu kommen, geht man bei uns über eine geschwungene Holzbrücke, im japanischen Stil. Unsere jüngeren Schüler wissen, dass nicht über die Brücke gerannt werden darf – man geht. Nach der Verbeugung auf der Plattform nach dem Soji (japanische Schiebetür), verlässt jeder Karateka die Außenwelt: Ab jetzt gibt es nur Karate.
Diesen Moment – fast schon zeremoniell – genießen wir, weil es eine Methode ist, sich auf das Jetzt zu konzentrieren. Dieses "Jetzt" dauert eine ganze Trainingseinheit und danach eventuell noch die anschließenden Gespräche.
Später wird das Dojo verlassen. Wir gehen wieder über die Brücke, zurück zum Alltag.
In unserer Karate-Schule haben wir ein Symbol dafür, welches uns aktiv unterstützt, uns von Einigem für kurze Zeit zu distanzieren: Die Brücke!
Um in den Trainingsraum zu kommen, geht man bei uns über eine geschwungene Holzbrücke, im japanischen Stil. Unsere jüngeren Schüler wissen, dass nicht über die Brücke gerannt werden darf – man geht. Nach der Verbeugung auf der Plattform nach dem Soji (japanische Schiebetür), verlässt jeder Karateka die Außenwelt: Ab jetzt gibt es nur Karate.
Diesen Moment – fast schon zeremoniell – genießen wir, weil es eine Methode ist, sich auf das Jetzt zu konzentrieren. Dieses "Jetzt" dauert eine ganze Trainingseinheit und danach eventuell noch die anschließenden Gespräche.
Später wird das Dojo verlassen. Wir gehen wieder über die Brücke, zurück zum Alltag.
Mittwoch, 25. September 2013
Es gibt nichts höheres als zu dienen*
Samurai bedeutet "Diener". Ein Samurai hat seinen Shogun gedient, treu und mit allen Konsequenzen, bis zum bitteren Ende! Neben seiner Kampftechniken, war für ihn die mentale Stärke Pflicht, welche er sich durch den Zen-Buddhismus angeeignet hat.
Die moderne japanische Gesellschaft ist sehr stark durch Shintoismus und Buddhismus geprägt, mit all den Werten, welche diese zwei Religionen mit sich bringen. Aber sie trägt auch die Einstellung der Samurai. Letzteres ist eine sehr wichtige Komponente!
Mein italienischer Sensei sagte mal zu mir: "Wir haben Rechte: Auf Arbeit, Gehalt, Urlaub, Krankheitsversorgung, Zivilrechte, Menschenrechte, usw. Die Japaner dagegen, haben Pflichten (wie die Samurai): Dem Arbeitgeber gegenüber, der Familie, der Gesellschaft, usw., dadurch geht es ihnen besser als uns."
Ich habe, nach diesem Gespräch mit meinem Sensei, angefangen nach dieser Einstellung zu leben. Diese Erfahrung kann ich nur empfehlen: Es geht mir besser! Ich bin gelassenen und toleranter (nicht immer, aber immer öfter!) geworden. Es lohnt sich, es für eine kurze Zeit auszuprobieren, es könnte eine Bereicherung werden, zu denken: "Es ist gut, dass ich arbeiten darf, damit leiste ich einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft."
*Zitat – Sokrates (der Pfad des friedvollen Kriegers)
Die moderne japanische Gesellschaft ist sehr stark durch Shintoismus und Buddhismus geprägt, mit all den Werten, welche diese zwei Religionen mit sich bringen. Aber sie trägt auch die Einstellung der Samurai. Letzteres ist eine sehr wichtige Komponente!
Mein italienischer Sensei sagte mal zu mir: "Wir haben Rechte: Auf Arbeit, Gehalt, Urlaub, Krankheitsversorgung, Zivilrechte, Menschenrechte, usw. Die Japaner dagegen, haben Pflichten (wie die Samurai): Dem Arbeitgeber gegenüber, der Familie, der Gesellschaft, usw., dadurch geht es ihnen besser als uns."
Ich habe, nach diesem Gespräch mit meinem Sensei, angefangen nach dieser Einstellung zu leben. Diese Erfahrung kann ich nur empfehlen: Es geht mir besser! Ich bin gelassenen und toleranter (nicht immer, aber immer öfter!) geworden. Es lohnt sich, es für eine kurze Zeit auszuprobieren, es könnte eine Bereicherung werden, zu denken: "Es ist gut, dass ich arbeiten darf, damit leiste ich einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft."
*Zitat – Sokrates (der Pfad des friedvollen Kriegers)
Sonntag, 22. September 2013
Jetzt – die Wichtigkeit des Augenblicks #4
![]() |
Spielburg, Hohenstaufen – Eine schöne Ecke in Deutschland |
Vor langer Zeit, besuchte mich ein Kunde, der gerade aus seinem Urlaub aus Brasilien zurückkehrte. Der Herr, ein erfolgreicher Unternehmer, der sich in einer sehr stabilen finanziellen Situation befand (er hatte mir auch mal erzählt, dass er mehrere Immobilien besaß) war eine sehr angenehme Person im fortgeschrittenen Alter. Beim Espresso trinken (was sonst!) erzählte er mir sehr ausgiebig mit vielen Details davon, wie Glücklich die Brasilianer sind und wie sie Zufriedenheit in jedem Augenblick erleben können. Dazu ergänzte er: "Sie haben aber – ganz im Gegensatz zu uns – gar nichts! Und trotzdem sind sie viel fröhlicher als wir!" Diese Erfahrung hatte meinen Kunde so beeindruckt, dass er ernsthaft überlegt hatte, seine Rentenzeit in Brasilien zu verbringen!
Eventuell haben schon einige unter uns Ähnliches gefühlt. Auswandern, oder Großes verändern bringt keine Lösung solange wir unsere Einstellung nicht ändern. Die Art und Weise, wie wir die Welt sehen – und den Augenblick erleben –, entscheiden über unser Glück. Es sind die kleinen "Rädchen", die wir jeder Zeit bei uns selbst drehen können, die uns verändern. Wir brauchen nur unsere falsch eingestellten Rädchen zu entdecken und den Willen zu haben, sie auch zu drehen ...
Donnerstag, 19. September 2013
Anerkennung und Verantwortung
Wir streben alle, im großen und kleinen, nach Anerkennung. Das hat schon seine Berechtigung und es ist auch eine mögliche Motivation, um Ziele zu erreichen.
Was ist aber mit der Verantwortung?
Wenn wir etwas Gutes tun, sodass es so lohnenswert ist, in irgendeiner Form einen Lob zu dokumentieren, dann haben wir eine bestimmte Position erreicht, ein Ansehen, das auch noch Verantwortung mit sich bringt.
In den Kampfkünsten, z.B., ein bestimmtes Können wird mit dem Meistergrad, dem Schwarzgurt, anerkannt. Das bedeutet aber auch, dass die Person dadurch ein Vorbild geworden ist. Diese Person wird beobachtet und dient, wenigstens in bestimmten Kreisen, als Orientierung. Das ist eine Last, die nicht leicht zu tragen ist und Anstrengung verursachen sollte!
Ich sage auch zu meinen Gelbgurten Karate-Kinder: "Ihr seid Vorbilder für die Weißgurte. Wenn ihr euch im Dojo falsch benimmt, werden die Weißgurte auch die schlechten Seiten von euch übernehmen. 'Wenn es ein Gelbgurt darf, dann darf ich es auch!' – denken die Anfänger." Damit erwecke ich bewusst die Verantwortung, in den Kinder, für das was sie erreicht haben! Sie verstehen es und fühlen sich gut mit dieser neuen Aufgabe.
Für uns Erwachsene gilt natürlich das selbe ...
Was ist aber mit der Verantwortung?
Wenn wir etwas Gutes tun, sodass es so lohnenswert ist, in irgendeiner Form einen Lob zu dokumentieren, dann haben wir eine bestimmte Position erreicht, ein Ansehen, das auch noch Verantwortung mit sich bringt.
In den Kampfkünsten, z.B., ein bestimmtes Können wird mit dem Meistergrad, dem Schwarzgurt, anerkannt. Das bedeutet aber auch, dass die Person dadurch ein Vorbild geworden ist. Diese Person wird beobachtet und dient, wenigstens in bestimmten Kreisen, als Orientierung. Das ist eine Last, die nicht leicht zu tragen ist und Anstrengung verursachen sollte!
Ich sage auch zu meinen Gelbgurten Karate-Kinder: "Ihr seid Vorbilder für die Weißgurte. Wenn ihr euch im Dojo falsch benimmt, werden die Weißgurte auch die schlechten Seiten von euch übernehmen. 'Wenn es ein Gelbgurt darf, dann darf ich es auch!' – denken die Anfänger." Damit erwecke ich bewusst die Verantwortung, in den Kinder, für das was sie erreicht haben! Sie verstehen es und fühlen sich gut mit dieser neuen Aufgabe.
Für uns Erwachsene gilt natürlich das selbe ...
Abonnieren
Posts (Atom)