Samstag, 1. Oktober 2016

Gelegentliche Anwesenheit

Ein starker Wind hält nicht den ganzen Tag. Egal wie wuchtig seine Kraft ist, er wird schwächer werden und verschwinden. Ein großes Reich hält nicht so lange wie die Erde, die es unterdrückt. Die Stärke der Mächtigen wird sich eines Tages der Entschlossenheit der Regierten beugen. Ein großer Mann lebt nicht länger als seine richtigen Intuitionen. Gedankengut, Kreativität und Ideenreichtum leben – im Gegensatz zu ihren Schöpfern – unendlich.

Schau, wie alle Sachen sich im Laufe der Zeit abnutzen – Abnutzung ist unvermeidlich.
Beobachte, wie schnell sich alles verändert – Anpassungsfähigkeit ist notwendig.
Du möchtest gerne, dass schöne Dinge, die dein Leben bereichern, immer so bleiben, wie sie sind.
Entferne aus deinen Gedanken diese Illusion, dieser Wunsch wird unerfüllt bleiben.

Die menschlichen Intrigen sterben schon beim Entstehen, selbst wenn es nicht so aussieht.
Deine Faust erhebt sich mächtig und bedrohend, dabei fühlst du dich stark.
Was passiert aber, wenn du plötzlich die Hand öffnest?    

So sind die Dinge auf der Erde: vergänglich. Wenn du es verstehst, bist du reich, weil du nicht an Vergänglichem hängst und dadurch nicht dein Ego darauf aufbaust. Das gibt dir Freiheit und Weitsicht.

Die Dinge auf der Erde haben eine vorübergehende Anwesenheit. Sie verschwinden so schnell, wie ihre Ursache sich auflöst. Wir halten vieles für unveränderlich und ewig, deswegen leiden wir durch gedachte Ketten, die wir uns selbst anlegen, und hohe Mauern, welche wir selber in unseren Gedanken bauen. Es bleibt uns überlassen, die Ketten zu sprengen und die Mauern zu durchbrechen.