Dienstag, 13. August 2013

Ein geistig geführten Kampf

Die zwei Kämpfer standen sich gegenüber, jeder in der eigenen, komplett entspannten Kampfstellung, der Blick abwesend, die Atmung ruhig. Nur die Muskeln die sie für die eingenommenen Haltungen benötigten, befanden sich in einer minimal nötigen Anspannung. Doch die Spannung stieg an. Man konnte sie sehr deutlich spüren, sie war fast anfassbar. Die Kampfdistanz war so groß, dass jeder der beiden Kämpfer, seinen Angriff augenblicklich und ansatzlos jederzeit starten konnte. Sie pflegten immer wieder miteinander zu kämpfen, weil die Jahre des gemeinsamen Trainings, ihnen zeigte, dass sie nie aufhören würden sich weiter zu entwickeln, solange sie Freude dabei empfinden. Eine kleine Veränderung der Fußposition des Einen, zwang den Anderen dazu seine Stellung zu vertiefen und die Spannung wuchs. Jetzt war es klar: Eine einzige Aktion würde den Kampf der zwei Freunde beenden. Möglicherweise würde nur ein geübtes Auge das Geschehen erkennen können.
Plötzlich, mit einem ruhigen Schritt nach hinten, verließ einer der zwei Kämpfer seine Kampfstellung. Blitzschnell löste sich die Spannung. Lachend sagte er zu seinem Freund: "Deinen Kizami zuki (Fausttechnik mit der vorderen Hand), hätte ich weder abwehren, noch zuvorkommen können". Sein Trainingspartner, der inzwischen auch seine Kampfhaltung verlassen hatte, nickte lächelnd mit dem Kopf. Es war für ihn schön festzustellen, dass sein Freund den unmittelbar bevorstehenden und effizienten Angriff erkannt hatte.
Nach dieser kurzen Pause begannen die zwei Kämpfer wieder miteinander zu trainieren, voller Freude – wie immer. Es was eine stille Bestätigung des hohen Niveaus, welches die zwei Freunde erreicht hatten, dieses bedarf keiner Handlung.

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